Wir sind nun den vierten Tag gemeinsam auf See und wollen Euch auch heute nicht die aktuellen Geschehnisse an Bord vorenthalten … los geht‘s:
Heute haben wir unsere Decksdusche fest installiert und zur allseitigen Freude in Betrieb genommen. Gespeist wird sie von einer eigenen Salzwasser-Pumpe. Die aktuelle Duschwassertemperatur (=Wassertemperatur) beträgt 23,5 Grad. Da wir unterwegs etwas auf den Stromverbrauch achten müssen und die Pumpe leider fast 1.000 Watt verbraucht, gibt es immer eine Duschassistenz mit Blick auf das Duschgeschehen, um die Pumpe rechtzeitig ein- und auszuschalten.
In der Nacht hat uns die Elektronik etwas geärgert. Plötzlich hatten wir keine Anzeige der Windstärke und der Windrichtung mehr. Da unser Autopilot aber auf einen Kurs nach dem Wind eingestellt war, spielte der verrückt und fuhr Schlangenlinien. Nach einer Viertelstunde kam die WIndrichtung und nach einer Stunde dann auch die Windgeschwindigkeit zurück auf unsere Anzeige. Heute Morgen haben wir die Werte mit Andreas‘ Handwindmesser überprüft und alles stimmt.
Übrigens: Falls ihr die Linie unserer bisher zurück gelegten Strecke verfolgt und Euch gewundert habt, das diese nicht immer schnurgerade ist, dann ist die Windsteuerung der Grund. Wir stellen immer einen bestimmten Kurs zum Wind ein, wenn die grobe Richtung stimmt und Segel gut stehen. Dreht der Wind im Laufe der Zeit etwas, dann ändert sich auch unser Kurs entsprechend. So entstehen die Bögen in unserer Kurslinie.
Der Wind hat wie vorhergesagt zugenommen und wir fahren aktuell mit gut 5 Knoten in Richtung Kapverdische Inseln. Diese wollen wir nördlich in einem Abstand von etwa 100sm passieren und dann den Kurs auf West Richtung Martinique ändern. Wir genießen ansonsten das Sommerwetter bei um die 25 Grad mit wolkenlos blauem Himmel.
Unser Speiseplan wird im Moment – abgesehen von den Wellen, die uns immer wieder durchschütteln – von der Reife unserer Obst- und Gemüsevorräte bestimmt. Gestern wollten Lauch, Papaya und Ananas verarbeitet werden. Die Zubereitung der Mahlzeiten ist immer ein kleines Abenteuer auf dem schwankenden Schiff. Wenn es dann der Seegang zulässt und die Teller einigermaßen an ihrem Platz bleiben, essen wir einmal am Tag gemeinsam im Deckshaus. Eigentlich wollten wir demnächst einmal Pizza machen, die würde sich aber wohl direkt aus dem Backofen selbst servieren und muss daher noch etwas warten.
Andreas und ich haben als die einzigen Fleischesser an Bord mit Genuss unseren ganzen geräucherten Schinken zerlegt und einen Großteil zum späteren Verzehr vakuumverpackt. Der Knochen baumelt jetzt hinten am Schiff und wir schneiden uns bei der Nachtwache mit einem Messer immer mundgerechte Snacks ab. Für ausreichend Licht bei dieser anspruchsvollen Arbeit sorgt die Heckleuchte. Wir hoffen dass wir mit dieser gewagten Installation keine hungrigen Haie anlocken. Vegetarier vergraulen klappt damit aber schonmal prima.
Soviel für heute, morgen gibt es dann die Fortsetzung. Sonnige Grüße von der gesamten Crew!