Hallo liebe Verfolger!
Heute um 0:40 Schiffszeit (GMT/UTC) haben wir die 1.000te Seemeile unserer Reise hinter uns gelassen! Bei einer geschätzten Gesamtstrecke von etwa 2.800sm haben wir damit schon das erste Drittel hinter uns und die Hälfte (Bergfest bei 1.400sm!) ist in Sichtweite. Mittlerweile haben wir auch den 30. Längengrad nach Westen überschritten und müssen die Uhren an Bord demnächst um 2 Stunden zurück stellen (UTC-2). Mit der aktuellen Schiffszeit geht die Sonne erst kurz vor 9 Uhr auf, was insbesondere für die Nachtwache, die immer sehnlichst auf den Beginn der Dämmerung wartet, sehr spät ist.
Gleich werden wir den Kurs nach Süd ändern, da wir mit der aktuellen Segelstellung kaum nach Süd kommen und wir auch die Ruderanlage etwas schonen wollen. Aktuell fahren wir mit gerefftem Großsegel und der ausgebaumten Fock, die aber deutlich kleiner ist. Durch diese Ungleichheit der Segel will das Schiff sich immer in den Wind drehen – damit das nicht geschieht, muss der Autopilot das Ruder immer auf 10 Grad dagegen legen, um in Summe geradeaus zufahren. Nach dem Manöver wollen wir das Großsegel im zweiten Reff und als „Gegengewicht“ die Genua setzen. Das sollte dann etwas entspannter funktionieren.
Auch gestern waren die Solarzellen wieder sehr fleißig und wir konnten mit dem elektrischen Waffeleisen einige der mittlerweile sehr reifen Bananen und eine Mango nach Franziskas Rezept als leckere Bananenwaffeln mit Mango Soße genießen. Abends gab es dann in Meerwasser gekochte Kartoffeln mit Pimentos. Der auf dem Teller freigehaltene Platz für ein Stück frisch gefangenen Fisch blieb auch gestern wieder leer. Die Zeit der Gerichte aus der Dose rückt nun auch näher. Noch haben wir etwas Kürbis, Zucchini, Tomaten und Mairüben an Bord, aber bald wird auch das aufgebraucht sein.
Die zusätzlich in La Palma gefüllten Wasserkanister mit etwa 80l Frischwasser haben gestern auch ihren Weg in den Wassertank des Schiffes gefunden. Ab jetzt werden wir den Wassermacher nutzen, um Frischwasser zu erzeugen. Davon brauchen wir aktuell nicht ganz so viel, da wir meist das Wasser aus Flaschen trinken. Nur für Kaffee, zum Kochen, Spülen und Händewaschen nutzen wir aktuell das Wasser aus dem Tank. Die Liste der noch zu erledigenden Themen am Schiff wird auch Schritt für Schritt kürzer. Gestern war die Inventur unserer medizinischen Ausstattung an der Reihe. Die Medikamente hatten wir ja schon vor einigen Tagen unter die Lupe genommen.
Gestern zogen die ersten kleinen Wölkchen am sonst so blauen Himmel auf. Dies führte dazu, dass wir nicht so viel Solarstrom erzeugt haben wie wir gerne hätten, aber dennoch ausreichen. Von den gefürchteten Gewitterzellen, die hier auf dem Atlantik von Zeit zu Zeit ihr Unwesen treiben, haben wir bisher noch keine Spuren entdeckt. Der Wetterbericht sagt auch keine stärkere Bewölkung oder gar Regen voraus.
Seid lieb gegrüßt, genießt das Wochenende und habt morgen einen guten Start in die neue Woche – bald gibt es wieder neue Geschichten vom Atlantik!