Heute am siebten Tag unserer Reise haben wir unseren Kurs in Richtung Martinique geändert, an unserem Reiseverlauf könnt Ihr ziemlich genau um 12.00 Uhr die Kursänderung sehen. Die Wettermodelle sagen uns stabilen Nordost-Passat voraus, so dass wir mit Rückenwind an unser Ziel geschoben werden. Wir sind noch dabei die beste Segelkombination für diesen Kurs herauszufinden, um möglichst schnell aber auch sicher und materialschonend voran zu kommen. Die manchmal von schräg hinten kommende Dünung schüttelt uns immer wieder mal durch und sorgt dafür, dass unser großes Vorsegel bei der Schräglage kurzzeitig einfällt um anschließend mit einem lauten Knall vom Wind wieder gefüllt zu werden. Für die Nachtruhe und die Langlebigkeit des Segels ist das noch nicht die beste Lösung. Dass diese Wellen genau dann besonders häufig auftreten, wenn der Tisch für das Abendessen gedeckt ist oder sich jemand anderweitig beladen durchs Schiff bewegt ist selbstverständlich.
Gestern haben wir mit 124sm unser bisher bestes Etmal auf der Reise geschafft. Wahrscheinlich wird es heute wieder etwas weniger, der Wind hat tagsüber etwas nachgelassen, soll aber in der Nacht wieder deutlich zunehmen (auch deshalb haben wir für die Nacht das etwas kleinere Focksegel gesetzt).
Heute hatten die Fische mal einen Schontag. Nicht dass wir bisher je etwas gefangen hätten, aber heute hätten es sogar die lebensmüden Fische bei uns keine Chance gehabt, der Haken ist drin geblieben – wir haben viel an und mit den Segeln experimentiert. Erstmals haben heute fliegende Fische in der Nähe des Schiffs frische Luft geschnuppert.
In der Euphorie der Kursänderung sind schon die ersten Hochrechnungen zu unserer voraussichtlichen Ankunft auf Martinique angestellt worden. Ich habe etwas vom 22. Januar gehört, würde aber bei der aktuellen Informationslage noch keinen Tisch für diesen Tag reservieren wollen!
Auch wenn wir noch nicht am Ziel angekommen sind, steigen die Temperaturen bereits merklich. Tagsüber freuen wir uns über gut 25 Grad und auch nachts sinkt das Thermometer kaum unter 20 Grad. Die Wassertemperatur liegt jetzt schon über 24 Grad.
Der Speiseplan wird vom Zustand unserer frischen Lebensmittel diktiert, die nun am Ende der ersten Woche leider langsam zur Neige gehen. Heute wollten Aubergine, Paprika und Zucchini zu einem Rataouille mit Reis zubereitet werden. Den Nachtisch haben fünf reife Bananen und etwas Kakaopulver in Form einer Bananen-Mousse übernommen. Ab morgen kann aus der kürzlich angelegten Sprossenzucht geerntet werden. Die Reste unseres Schinkens werden heute, nachdem wir die letzten Stückchen Fleisch davon gelöst haben, wohl ein Seebegräbnis erhalten.
Das frische Brot zum Frühstück ist mittlerweile gute Tradition. Die von Jutta selbstgemachten Marmeladen an Bord erfreuen sich großer Beliebtheit, bis zum Ziel wird es wohl kein Glas schaffen!
Soviel für heute von uns und viele Grüße von uns allen!
Bis zum nächsten Lagebericht!